Feldpostbriefe

Der Zweite Weltkrieg ist naturgem Gegenstand einer unzhligen Menge geschichtswissenschaftlicher Darstellungen und Betrachtungen; nahezu unbersehbar ist hier die Forschungslage. Das Besondere des vorliegenden Werkes besteht vor diesem Hintergrund darin, dass hier ein spezifisch anderer, persnlicher Blick auf die Ereignisse des Krieges entwickelt wird - es ist die Perspektive eines Einzelnen, eines Individuums, das seine Erlebnisse und Eindrcke, seine ngste und Nte, seine Verzweiflung und Hoffnung in einer Flle hier erstmals in dieser Form versammelter und publizierter Briefe artikuliert.
Es sind die Briefe von Alfons Mller, eines Schweriner Tischlermeisters, der wie Millionen anderer deutscher Mnner gezwungen war, im aktiven Kriegsdienst den Dienst an der Waffe zu tun und sein Leben fr das Vaterland aufs Spiel zu setzen. Nachdem Alfons Mller am 1. Mrz 1941 zum aktiven Wehrdienst eingezogen worden war, begann sein Fronteinsatz am 2. April 1944 im 1. Grenadier-Regiment 157 (Infanterie). Am 21. April 1944 schlielich fiel Alfons Mller an der Ostfront bei Sterschnewo, sdostwrts von Ostrow.
Whrend des gesamten Zeitraumes vom Mrz 1941 bis kurz vor seinem Tod im April 1944 hat Alfons Mller Briefe an seine Familie und Freunde geschrieben - es sind eindringliche Zeugnisse aus jener dunklen Zeit des Krieges, Zeugnisse existenzieller Bedrohung, aber auch Zeugnisse der Hoffnung, der Zuversicht und der Liebe eines Einzelnen, dessen hier vorgelegte Briefe ein beredtes Zeugnis ablegen vom Schicksal eines einzelnen Menschen, das als solches jedoch exemplarisch die unsagbaren Gruel des Krieges vor Augen fhren.
Diese Briefe seien uns Nachgeborenen, die nunmehr seit mehreren Generationen das unsagbare Privileg genieen drfen, in Frieden leben zu knnen, Mahnung und Menetekel zugleich - so prsent, wie Geschichte in den Feldpostbriefen von Alfons Mller wird, so prsent bleibe auch die geschichtliche Mahnung: Nie wieder Krieg!