Familientragoedie aus furstlichem Hause

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Johann Wolfgang Goethe-Universitt Frankfurt am Main, Veranstaltung: Schillers Dramen, 4 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1787/88 schrieb Friedrich Schiller (1759 - 1805) sein historisches Drama Don Karlos - Infant von Spanien. Ein dramatisches Gedicht". Dabei lag der Grundgedanke darin, ein Drama zu schaffen, das an das brgerliche Trauerspiel, wie wir es von Lessing kennen, anknpfen sollte. Beim brgerlichen Trauerspiel handelt es sich im lessingschen Sinne um ein Drama, dass sich mit Einzelschicksalen des Brgertums befasst. Don Karlos" bildet einen klassischen Gegensatz dazu, da sich das Schicksal der handelnden Personen im Milieu des Hohen Adels abspielt.
In dieser Hausarbeit wird es darum gehen, die Frage zu klren, in wie weit man bei Schillers Don Karlos" tatschlich von einem brgerlichen Trauerspiel sprechen kann. Dass es sich bei Don Karlos" um ein Familiendrama aus frstlichem Hause" handelt, erkennt der Leser schon mit Hilfe des Personenverzeichnisses. Doch worin liegt die Verbindung zwischen dem brgerlichen Trauerspiel und dem Familiendrama. Schiller wagt zustzlich ein weiteres Experiment', in dem er ber die Schicksale einer aus der Historie bekannten Adelsfamilie berichtet. Des Weiteren muss die Frage geklrt werden, ob das Handeln der vier Hauptcharaktere (Don Karlos, Marquis Posa, Knig Philipp II., Elisabeth von Valois) als Haupt- und Staatsaktion bezeichnet werden kann. Bei der Beantwortung dieser Fragen, sttze ich meine Thesen auf die im Seminar besprochenen Aufstze von Michael Hofmann, Friedrich A. Kittler und Klaus - Detlef Mller, die ich im Folgenden einzeln behandeln mchte. Im 18.Jahrhundert wurde die Philosophie als die hchste Wissenschaft angesehen, weswegen diese Fachrichtung auch an deutschen Schulen gelehrt wurde. Die beiden Hauptgestalten des Schiller Dramas Don Karlos", der junge Prinz und der j