EU-Reform im Bereich Abschlussprufung. Kritische Wurdigung eines Verbots von gleichzeitiger Prufung und Beratung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 1,7, Technische Universitt Darmstadt (Fachgebiet fr Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaftsprfung), Sprache: Deutsch, Abstract: Am 13. Oktober 2010 verffentlichte die EU-Kommission das Grnbuch Weiteres Vorgehen im Bereich der Abschlussprfung: Lehren aus der Krise". Die EU-Kommission verfolgte mit diesem Diskussionspapier das Ziel, eine Debatte ber den damaligen Rechtsrahmen der Wirtschaftsprfung vor dem Hintergrund der Finanzkrise anzustoen.
Nach Auffassungen der Kommission warf die Tatsache, dass zahlreiche europische Banken zwischen 2007 und 2009 bei Bilanzposten und auerbilanziellen Positionen substantielle Verluste erleiden mussten, die Frage auf, wie die Abschlussprfer ihren Mandanten fr diese Zeitrume einen sauberen Vermerk liefern konnten" und inwieweit der derzeitige Rechtsrahmen als passend und angemessen zu betrachten ist".

Schwerpunkt dieser Arbeit ist die kritische Wrdigung eines der kontroversesten Vorschlge des Grnbuchs vorzunehmen: Einem Ausbau des Verbots von Nichtprfungsleistungen durch Prfungsgesellschaften, bis hin zur Schaffung von reinen Prfungsgesellschaften. Die wissenschaftliche und politische Debatte um die Vereinbarkeit von Prfungs- und Beratungsttigkeiten ist allerdings keine neue Erscheinung.
Wie zum Beispiel die Arbeit von Richter (1977) zeigt, wird ebendiese bereits seit mehreren Jahrzehnten gefhrt. Insbesondere nach dem Zusammenbruch des amerikanischen Energiekonzerns Enron - dem im Jahr 2001 noch siebtgrten Unternehmen der USA - geriet die Verbindung von Prfung und Beratung in die Kritik. Die Prfungsgesellschaft Arthur Anderson erhielt erhebliche Beratungshonorare und hatte parallel nicht nur uerst dubiose Praktiken bei der Erstellung der Konzernabschlsse ignoriert, sondern im Nachhinein sogar aktiv die Justizermittlungen zu den Geschftspraktiken behindert.