Empathiefhigkeit bei Patienten mit Affektiven Strungen

Empathie stellt eine wichtige Grundvoraussetzung der sozialen Interaktion dar. Sie erlaubt Reaktionen, Absichten und Impulse anderer Personen abzuschtzen, um in adquater Form darauf zu reagieren. Dadurch wird diese Fhigkeit zu einem bedeutenden Hilfsmittel fr einen erfolgreichen sozialen Austausch. Personen mit einer Depression zeigen vielfltige Vernderungen im Erleben und Verhalten, die hufig zu einer Einschrnkung der Teilnahme an beruflichen oder sozialen Aktivitten fhren. Im vorliegenden Buch soll der Frage nachgegangen werden, ob Einschrnkungen der sozialen Kompetenz depressiver Patienten mglicherweise auf Beeintrchtigungen der Empathie zurckgefhrt werden knnen. Die Empathie wird in diesem Zusammenhang als ein multidimensionales Konstrukt betrachtet, das neben den affektiven Fhigkeiten, Gefhle in Gesichtern anderer Personen zu erkennen und diese nachzuempfinden, auch die kognitive Fhigkeit, sich in den emotionalen Zustand einer anderen Person hineinversetzen zu knnen, mit einschliet. Eine Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen und den bisherigen empirischen Erkenntnissen der Empathieforschung erfolgt im theoretischen Teil des vorliegenden Buches. Auf Grundlage eines Mehrkomponentenmodells der Empathie werden anschlieend drei Komponenten untersucht, die in Verbindung mit Eigenschaften einer depressiven Erkrankung diskutiert werden.