Die Zwiespltigkeit Jean-Baptiste Grenouilles in Sskinds "Parfum"

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Humboldt-Universitt zu Berlin (Institut fr deutsche Literatur), Veranstaltung: Vergleichende Literatur- und Filmanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Im achtzehnten Jahrhundert lebte in Frankreich ein Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser an genialen und abscheulichen Gestalten nicht armen Epoche gehrte. [...] Er hie Jean-Baptiste Grenouille [...].

Mit diesen Worten fhrt Patrick Sskind die Hauptfigur seines Weltbestsellers
Das Parfum" ein und fhrt dem Leser gleich zu Beginn die Zwiespltigkeit dieser Person vor Augen. Im Laufe des Romans begleitet der Leser das Geruchsgenie Grenouille bei seiner Lebensaufgabe - der Kreation des perfekten Parfums. Dabei lernt er ihn als gnadenlosen Serienmrder kennen, der 25 junge Frauen ttet, um sein Werk zu vollbringen. Doch ebenso tritt die Hauptfigur als verngstigtes Wesen auf, das darber entsetzt ist, sich selbst nicht riechen zu knnen. Zwischen Bewunderung und Hass sowie Mitleid und Ekel gegenber diesem einsamen, genialen Ungeheuer fhlt sich der Leser hin- und hergerissen. Ihm wird eine Extremfigur" mit bizarre[m] Charakter" prsentiert: Grenouille besitzt eine abgrundtief bse Seite und dennoch ist er in gewisser Weise eine zu bemitleidende Kreatur, die in totaler Einsamkeit und weit entfernt von jeglichen Gefhlszuwendungen lebt.
Vor dem Hintergrund dieser berlegungen sollen im Folgenden die zahlreichen, teils gegenstzlichen Eigenschaften Grenouilles an geeigneten Textstellen herausgearbeitet und untersucht werden. Welche Charaktere schreibt der Autor seinem Helden zu und worin besteht die Eigentmlichkeit der Figur? Wie kann eine so auergewhnliche Persnlichkeit wie Grenouille trotz ihrer ambivalenten Charakterzge funktionieren? In der Literatur beschftigt man sich seit Jahren mit Sskinds rtselhaftem Genie, in zahlreichen Figureninterpretationen werden seine Eigenschaften erforscht und gedeut