Die Verklrung Jesu nach dem Markusevangelium

Die Verklrungsperikope des Markusevangeliums (Mk 9,2-8) gilt als groes Rtsel der neutestamentlichen Wissenschaft. Tatschlich stellt diese Erzhlung den Ausleger in ihrer sonderbaren Mischung aus Faszination und Befremden vor groe interpretatorische Herausforderungen. Welche Textgattung liegt hier vor und wie verhlt es sich mit der historischen und der christologischen Wirklichkeit, die hinter dieser Narratio steht? Adrian Wypadlo bietet eine umfassende Interpretation der Transfigurationserzhlung des Markusevangeliums mit der Grundthese, dass in Mk 9,2-8 zusammen mit der Taufperikope (Mk 1,9-11) die fr den Makrotext zentrale christologische Legitimationserzhlung vorliegt. Dabei unternimmt er den Versuch, eine alte These neu zu begrnden: Der geistesgeschichtliche Nhrboden, auf dem die Transfigurationserzhlung wachsen konnte, ist die Exegese von Ex 24 und 34 im hellenistischen Judentum. Der Autor bietet nach einem umfassenden, der Vorverstndigung dienenden Einleitungskapitel zunchst eine grndliche Einzelversanalyse des Textes, speziell unter narratologischen Aspekten. Dann vergleicht er diesen mit den Verwandlungsvorstellungen in der jdisch-hellenistischen und paganen Umwelt des Neuen Testaments mit einem stndigen Seitenblick auf 2 Kor 3,18. Ein Schwerpunkt liegt auf Verwandlungsvorstellungen im Opus des jdisch-hellenistischen Schriftauslegers Philo von Alexandrien. Besonderes Augenmerk legt der Verfasser hierbei auf dessen Exegese der entsprechenden Exodusstellen in VitMos und in Quaest in Ex II. Abschlieend fragt Wypadlo nach der aufflligen, aus Jesus, Elija und Mose bestehenden Figurenkonstellation in Mk 9,4f. Die Studie versteht sich somit als umfassenden Beitrag zur markinischen Christologie.