Die Naturgestaltung bei Stifter als Spiegel der Gefhlswelt

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universitt Mainz, Veranstaltung: Adalbert Stifter, Sprache: Deutsch, Abstract: Es herrscht Einigkeit in der Stifterforschung, dass Stifters Werk Die Mappe meines Urgrovaters als sein Lebenswerk bezeichnet werden kann. Stifter selbst uerte sich im Briefverkehr dazu und bezeichnete diese Novelle als Lieblingskind" . Noch auf dem Sterbebett beschftigte er sich weiterhin mit den berarbeitungen und konnte sich nicht von seinem Groprojekt, dessen Schreib- und berarbeitungsprozess selbst nach fast drei Jahrzehnten nicht abgeschlossen war, lsen. Aus diesen Grnden ist es von besonderem Interesse sich der Mappe meines Urgrovaters zu widmen. Des Weiteren ist Stifter fr seine ausfhrlichen, teilweise ausschweifenden Naturerzhlungen bekannt, welche fr den Biedermaier typisch sind. Hierfr wurde er zu Lebzeiten von einigen Kollegen und Kritikern angegriffen und ihm wurde vorgeworfen, dass seinen Werken die notwendige Tiefe fehlt.
Die Selbstmordszene dient in ihrer Sonderstellung als Stimmungsbarometer fr die Lektre der Mappe. Innerhalb dieser kurzen Szene werden zwei wichtige Grundsteine fr die gesamte Novelle gelegt. Einerseits wird der Obrist als Bezugs-, ja Vaterfigur eingefhrt und somit in seiner Sonderstelltung besttigt. Zustzlich wird der Beginn des Schreibprozesses durch Augustinus' Gemtszustand legitimiert und somit die Existenz der Mappe begrndet. An dieser Stelle nehmen die Naturbeschreibungen Stifters eine zentrale Rolle ein. Denn Stifter beschreibt die Gefhle Augustinus' nicht explizit durch eine Innenansicht auf den Protagonisten, sondern spiegelt das seelische Erleben des Augustinus in der Natur wieder.