Der Mogadischu-Effekt

Von 1992 bis 1994 griff die UNO mit zwei aufeinanderfolgenden humanitren Interventionen in Somalia ein, um die Lieferung von Nahrungsmittelhilfen an die vom Brgerkrieg und Hungersnot Betroffenen zu gewhrleisten. Sowohl der Brgerkrieg als auch die Hungersnot betraf 4,5 Millionen Menschen Somalias, was mehr als die Hlfte der Bevlkerung entspricht. Ca. 300.000 Menschen starben und rund zwei Millionen Menschen flchteten aus dem Land. Unter der Fhrung der USA sollte ein Normalzustand im Land wiederhergestellt werden, letztendlich endete die Mission in einem Desaster. Gerade wegen der negativen Erfahrungen, die die USA in Somalia machten, war jener Einsatz grundlegend fr weitere Entscheidungen bezglich eines humanitren Eingreifens bzw. Nicht-Eingreifens in andere Staaten. Das Desaster von Mogadischu bte einen bleibenden Einfluss auf die US-Politik aus. Die USA beteiligten sich im Verlauf der 1990er Jahre nur zurckhaltend an Einstzen der Vereinten Nationen, u.a. zeigte sich dies in der Unterlassung einer Intervention whrend des Vlkermords in Ruanda 1994 und in der fast ausschlielich auf Luftangriffen basierenden Strategie der NATO whrend der Jugoslawien-Kriege.