Das zerstrte Erbe

Die Dissertation enthlt 43 Portraits von den nachhaltigsten Berliner Zeitungen der Weimarer Republik zur Darstellung und Charakterisierung der auergewhnlichen damaligen Presse-Vielfalt.

Als Untersuchungszeitraum wurde das Jahr 1929 bestimmt. Im Gegensatz zu bereits vorliegenden Darstellungen ist erstmals eine systematisch durchgefhrte inhaltliche Erschlieung erfolgt, um die redaktionellen Strategien der Zeitungen herauszuarbeiten, von denen sich Woche fr Woche, Tag fr Tag jede einzelne im Wettbewerb mit dutzenden anderen befand. Es soll so das Portrait einer Zeitungskultur gezeichnet werden, die schlielich von der Hitler-Diktatur ab 1933 unwiederbringlich zerstrt wurde.

Die durch eine enorme Konkurrenz geprgte damalige Marktsituation machte es erforderlich, dass die vielen Berliner Zeitungen der Weimarer Republik ber klar konturierte Profile verfgten, die es ihnen ermglichten, sich gegeneinander behaupten zu knnen. Worin die charakteristischen Unterscheidungsmerkmale der Zeitungen bestanden, soll durch eine detaillierte Analyse inhaltlicher und konzeptioneller Besonderheiten wie z.B. Tendenz, Themenwahl, Anordnung, Tonart, Erscheinungsweise und Aufmachung ermittelt werden.

Nicht Ereignisse und deren Wiederspiegelung in den Zeitungen, nicht allgemeine Tendenzen und Zusammenhnge der Presse als Ganzes, sondern die konkreten Inhalte der Zeitungen stehen nach einer kurzen Einfhrung im Vordergrund. Sie sollen Aufschluss ber das geben, was hier als Charakter einer Zeitung bezeichnet wird: der besondere Wesenskern, die eigenstndige Zeitungspersnlichkeit, das individuelle Profil, die Identitt.

Gerade die Berliner Zeitungslandschaft der Weimarer Republik wies eine redaktionelle Vielfalt auf, wie sie ihresgleichen auf der gesamten Welt vor, whrend und nach dieser Zeit sucht. Gegenwrtigen und nachfolgenden Forschern sei mit der vorliegenden Studie ein Werk an die Hand gegeben, das Licht in einen der kompliziertesten Zeitungsmrkte der Welt bringt und