Das Russlandbild in den deutschen Medien. Der Fall Pussy Riot und seine Aufarbeitung in Deutschland

Die klassischen Medien sehen sich mit zunehmendem Misstrauen und immer hufiger vorgetragener Kritik mit Blick auf realittsferne oder tendenzise Berichterstattung konfrontiert. Patricia Goletz geht diesem Vorwurf anhand des Beispiels der Berichterstattung ber die russische Protestband Pussy Riot nach.

In der ffentlichen Wahrnehmung hat sich zunehmend ein negatives Russlandbild herausgebildet, das sich unmittelbar mit der medialen Berichterstattung verbinden lsst, in der Sachverhalte oftmals radikal vereinfacht und in bereits vorhandene Stereotype kategorisiert werden, ohne auf tiefere sozio-kulturelle oder mentalittsbedingte Umstnde einzugehen oder diese zu thematisieren.

In diesem Kontext ist auch die Betrachtung der verwendeten Begrifflichkeiten von essentieller Bedeutung, wie beispielsweise anhand einer Untersuchung der bersetzungspraxis deutlich gemacht werden kann: Es zeigt sich, dass Lexeme selektiv in die Zielsprache bertragen werden und in der Folge die Wahrnehmung des Rezipienten verschoben und seine Meinung beeinflusst werden kann - was wiederum zu vorschnellen Urteilen sowie in der Folge auch zu unvernnftigen politischen Entscheidungen fhren kann.

Ziel des vorliegenden Buches ist es, dem Leser einen breiteren Bezugsrahmen zum Kirchenauftritt von Pussy Riot zu bieten und Wissens- und Informationslcken zu schlieen, die in der ffentlichen Berichterstattung offen geblieben sind. Darber hinaus mchte die Autorin Anregung dazu geben, dass jeder einzelne sich mit Themen, die in der ffentlichkeit oftmals vorgefasst dargelegt werden, eingehender und umfassender auseinandersetzen sollte.