Das Konzept Des Schicksals in Dialogen Und Briefen Senecas

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 2,0, Christian-Albrechts-Universitt Kiel (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Seneca lesen (050195), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Schicksal wird gemeinhin als unpersnliche Macht verstanden, derem Wirken der Mensch ausgesetzt ist.
Seneca bedient sich einer Anthropomorphisierung, um das Schicksal als intentional handelnden Akteur darstellen zu knnen, der aber nicht zwangslufig destruktiv agiert. Es setzt den Menschen zum einen immer neuen Situationen aus, die es zu bewltigen gilt, stellt ihm hierzu aber auch die erforderlichen Mittel zur Verfgung. Entsprechend versteht Seneca sogar das Leben als Leihgabe des Schicksals, die zu gegebener Zeit zurckgefordert wird. Da sein Wirken nicht vorhergesehen werden knne, sorge das Schicksal vor allem fr belastende Unbestndigkeit, zu deren Bewltigung Seneca ein lebenslanges autodidaktisches Bildungsprogramm in Theorie und Praxis empfiehlt.

In einem ersten Schritt werden die Wirkweisen des Schicksals auf Objekte beleuchtet. Dabei gilt es die Doppelrolle des Schicksals zu bercksichtigen, das einerseits Schaden anrichten, dem Menschen andererseits aber auch zutrglich sein kann. Der Themenbereich des Sterbens und Trauerns erfhrt dabei besondere Beachtung, da Seneca den Tod sowohl als hchsten Trumpf" des Schicksals, als auch als Ende allen bels versteht.

Der zweite Teil dieser Arbeit dient der Analyse von Senecas Programm zur Selbstvervollkommnung und Wappnung gegen das Schicksal nach dem Vorbild des idealen Weisen. Es besteht in einer Ausbildung der Tugendhaftigkeit, dem Erlangen der Seelenruhe und der Bekmpfung der Affekte. Im Zuge dessen wird auf Senecas Verwendung von Militrmetaphern und sein Philosophieverstndnis eingegangen. Es folgt der Versuch, einen Zusammenhang zwischen Senecas Selbstverstndnis, Lehre und Lebensvollzug herzustellen.

Obwohl das Schicksal eine zentrale Rolle in Senecas Werk spielt, wird