Ball und Shne

Tatort Berlin, ein unscheinbares Straencaf im Stadtteil Mitte: Hier verlor der deutsche Fuball im Januar 2005 seine Unschuld. Der Fuball-Wettskandal zog seine kriminellen Kreise weit ber die Hauptstadt hinaus. Schiedsrichter wurden gekauft, Spieler bestochen, Partien verschoben - um mit gezielten Sportwetten das ganz groe Geld zu machen. In jener Zeit diktierte der Fuball die mediale Berichterstattung. Mehrere Spieltage rckte das eigentliche Spielgeschehen vllig in den Hintergrund: Jede auch nur ansatzweise zweifelhafte Entscheidung der Schiedsrichter geriet ins Fadenkreuz der Ermittler. Der ganze Berufsstand der Unparteiischen stand unter Kardinalverdacht. Die vorliegende Arbeit spielt den Doppelpass zwischen Medien und Sport: Sie zeigt auf, wie sich ausgewhlte Tageszeitungen dem Skandal genhert und dabei verstrkende Faktoren des Agenda Settings angewandt haben. Auerdem analysiert sie, in welcher Form die Berichterstattung welche Phasen einer typischen Themenkarriere durchlaufen hat. Gleichzeitig arbeitet Ball und Shne" - als Diplomarbeit mit der Gesamtnote 1,1 bewertet und fr die vorliegende Publikation geringfgig modifiziert - die spezifischen Handlungsbedingungen heraus, denen Schiedsrichter unterworfen sind, und bietet einen fundierten berblick ber die Entwicklung des Fuballsports - von seinen Anfngen in England zum medialen Millionengeschft der Gegenwart.